Praktisches Semester

Das Praktische Semester (PS) ist ein ordentliches Studiensemester im Masterstudium. Ein Kirchgemeindepraktikum wird eng verbunden mit universitären Modulen. Bei einem allfälligen Lernvikariat ist der erfolgreiche Besuch des PS vorausgesetzt. 

Das Praktische Semester setzt sich zum Ziel, Praxis und Theorie in eine produktive Spannung zu setzen. Bestimmte Themen und Fragen erhalten in der Praxis eine andere Relevanz, als sie dies in der Theorie haben. Wenn es gelingt, die in der Praxis aufgeworfenen Fragen zu reflektieren und in einen grösseren Verstehensrahmen zu setzen, kommt es zu einem Wechselspiel. Die Theorie wird lebensnaher und damit relevanter, die Praxis wird zu mehr als einem blossen Machen.

Im Pfarrberuf zeigt sich das Wechselspiel von Theorie und Praxis. Das Praktische Semester vermittelt dazu einen ersten Einblick. Theorie und Praxis verschränken sich hier, weil vielfältige Erfahrungen durch Begleitung, universitäre interdisziplinäre Module und die Portfolio-Arbeit reflektiert werden. Zugleich ermöglicht das Praktische Semester eine Standortbestimmung. Es bietet auch Studierenden, die dem Pfarrberuf kritisch(er) gegenüberstehen einen Ort, neue Anregungen für ihre Theologie und das weitere Studium zu gewinnen.

Das Praktische Semester dauert in der Regel 14 Semesterwochen. Die Feldzeit in der Kirchgemeinde kann aber auch aufs ganze Herbstsemester (1. August bis 31. Januar) ausgedehnt werden. Während der Vorlesungszeit nehmen die Studierenden an zwei Tagen pro Woche (montags und dienstags) an Lehrveranstaltungen teil, die das Praktikum begleiten und reflektieren. Die zweite Wochenhälfte verbringen die Studierenden in einer Kirchgemeinde, wo sie in Begleitung einer Ausbildungspfarrperson teilnehmend beobachten und in den Handlungsfelder Gottesdienst, kirchlicher Unterricht und Seelsorge exemplarisch Erfahrungen sammeln und reflektieren.